Bahn to be wild – mit Malte Zierden
Shownotes
Wenn man auf dem Land wohnt, ist es ein Befreiungsschlag, am 18. Geburtstag endlich den Führerschein zu bekommen und mobil zu sein. Menschen, die in der Stadt wohnen, kennen dieses Problem nicht: Zack, in die S-Bahn und zack ist man im Club! Auf dem Land wird hingegen diskutiert, wer heute Abend fährt und auf Alkohol verzichtet. Dazu kommt, dass es nicht nur für Teenager ein Problem ist, schlecht angebunden zu sein. Menschen, die beruflich pendeln oder ältere Menschen, die abhängig von Bus und Bahn sind – Was sollen die machen, wenn die Haltestelle wegfällt? Auf dem Schwein zur Arbeit oder in den Supermarkt reiten? Maxi trifft auf den Autor und Content Creator Malte Zierden, der beide Realitäten aus eigener Erfahrung kennt und außerdem auf Dr. Melanie Herget, deren Schwerpunkt die Mobilität und Verkehrswende im ländlichen Raum ist.
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00:00:00: Intro
00:00:05: Maxi Ey, wenn Rennen zur Bahn olympisch wäre, würde ich so auf Gold gehen, Leute. Komplett Usain Bolt-Modus. Hot Take. Öffis sind für mich einfach diese eine große Stretch-Limousine, die wir uns alle gönnen und teilen. Und in dieser öffentlichen Limousine kommen wir uns auch ganz schön nahe. Ihr und ich, Bein an Bein oder Schulter an Schulter, an den Halteschlaufen, im Stehen, die Station zählen. Wir sitzen hier also alle in einem, na ja, nicht Boot, aber eben in einer Bahn oder einem Bus. Sorry, ich stelle mich erst einmal vor. Mein Name ist Maximilian Mundt. Ihr kennt mich vielleicht vom Sehen und jetzt eben auch vom Hören, denn das hier ist eben ein Podcast, und zwar über den öffentlichen Personennahverkehr. Ich verabrede mich mit Menschen, die den ÖPNV privat nutzen, professionell gestalten, ihr Geld damit verdienen oder eine Meinung dazu haben. Was lieben wir an unseren Öffis? Was frustriert uns? Welche Epic-Erlebnisse hatten wir daran? Das hier ist quasi der bahnbrechende Podcast rund um den ÖPNV. Also Bahnwing. Ja, okay. Das hier ist Ticket to Anywhere. Let’s talk Nahverkehr. Wohin mein Ticket geht, fragt ihr. Ich fahr zu meiner Oma. Agenda: Der Klassiker. Das Internet auf ihrem Smartphone geht nicht mehr.
00:01:27: Maxi Also bringe ich es zum Laufen. Meine Oma und ich funktionieren super zusammen. Wir waren schon immer ein gutes Team und seit sie ein Handy hat, bin ich in der Favoritenliste auf der Eins. Natürlich, Enkel goal. Und klar, wenn sie nur Bahnhof versteht, klingelt bei mir das Telefon. Apropos Bahnhof: Fahren wir los? Schon, oder? Ich habe einen Sitzplatz ergattert. Pure Lebensqualität, oder? Wir steigen ein.
00:01:48: Mehr Liebe, mehr Lebensqualität Ja, also was bedeutet denn Lebensqualität für euch? Für mich bedeutet sie auch, dass ich mich frei entfalten und unabhängig von A nach B bewegen kann, was zu erleben, zur Arbeit zu fahren, von Partys nach Hause zu kommen. Wenn wir bei den Eltern ausziehen und on top noch die Stadt verlassen, dann hat das was von einer Sturmfrei-Flatrate, oder? Nachts an den See, dienstags Konzert, alles möglich, alles eng mit den Öffis verknüpft. Sie sind wie ein Komplize, wenn es darum geht, sich frei zu bewegen. Sie sind maßgeblich an der Lebensqualität beteiligt. Eurer, meiner. Doch was ist mit den Orten, die abgeschnitten sind? Wo Peter Fox zu Recht sang: Frust kommt auf, denn der Bus kommt nicht. Ja. Oh.
00:02:55: Junger Mann, können Sie mich mal da hinlassen?
00:02:59: Maxi Ja, Ich stehe auf und gebe dem älteren Herrn meinen Platz. Schäme mich sofort, dass ich das nicht von selbst bemerkt habe. Während ich noch immer auf dem Weg zu meiner Oma bin, denke ich, dass man bei mir durchaus darauf schließen kann, wie gern ich eine Person habe, anhand der Umstiege, die ich bereit bin, in Kauf zu nehmen. Gut, zu meiner Oma zu gelangen, würde ich auch ein Visum beantragen oder wie Peter Maffay über sieben Brücken gehen. Im Grunde führen meine Oma und ich durch ihren Umzug in die Altersresidenz eine Fernbeziehung. Wie ein Paar, bei dem der eine in Hannover und die andere Person in Hamburg lebt. Oder eine Person in Berlin-Mitte und die andere in Neukölln, was ungefähr der gleiche zeitliche Aufwand bedeutet. Aber natürlich nehmen wir diese Wege auf uns. Ich überlege auch gerade, wie viele Filme, vor allem Rom-Coms, so sehr von Bussen und Bahn profitieren. Die romantischen Möglichkeiten sind schier unendlich. Die Drehbücher, die natürlich einen Heiratsantrag oder eine Schlussmach-Szene am Gleis enthalten oder wo jemand vor der verschlossenen Tür einer Bahn steht und seine großen Liebe nur noch wegfahren sieht. Ich schaue mich in dieser U-Bahn mir gegenüber sitzt eine junge Frau.
00:04:10: Maxi 25 Jahre? Zumindest wird sie bestimmt oft auf 25 geschätzt. Wett hair look à la Sharon Stone in den 90s, Baggy Jeans, Träger Top Crocs. Wäre ein cuter Date-Look. Warte, vielleicht fährt sie ja zu einem. Und wenn ich sie das jetzt einfach fragen würde? Mache ich natürlich nicht, aber reizvoller Gedanke, das finde ich sowieso immer so eine krasse Erfahrung, wenn man auf dem Weg zu einem Date in die Öffi steigt. Die Nervosität ist dann so groß, dass sie eigentlich einen eigenen Sitzplatz neben einem braucht. So ein bisschen wie diese typischen Rucksack-Menschen, die so genervt schauen, wenn man sie darauf aufmerksam macht, dass der Rucksack doch auf dem Boden stehen kann, damit man den Platz zum Hinsetzen hat. Dann kommt man sich direkt vor wie das Öffi-Ordnungsamt. Jedenfalls zum Date fahren. Ich finde, das ist schon so ein Gamechanger mit Bus und Bahn. Vor allem, wenn es den Faktor Wetter geht. Niemand will ja seine Frisur oder generell sein riskieren, indem man mit dem Rad durch die Gegend kurvt und dann einen Regenschauer kassiert. Meine Oma – und ja, ich spreche mit ihr über Liebesdinge – sagt immer: Bei Dates muss jeder zusätzliche Stressfaktor eliminiert werden. Liebe ist stressig genug.
00:05:16: Maxi Und sie weiß, wovon sie spricht. Sie hatte viele Dates für eine Frau ihrer Generation. Sie war da unorthodox unterwegs. „Maxi, heiraten ist für mich einfach eine rauschende Party und kein endloses Versprechen.“ Wahrscheinlich tat sie es deshalb dreimal. Die letzte Scheidung ist noch gar nicht so lange her und ich empfand es als einen so feministischen Akt, sich mit Ü70 scheiden zu lassen. „Ich hab noch viel vor, Maxi. Das kann ich ab hier besser alleine, sagte sie damals. Aber wisst ihr was? Ich kann euch diese Vorgeschichte zu dieser letzten Ehe unmöglich vorenthalten. Romcom-Material. Macht ihr Notizen, Hollywood. Also, meine Oma hatte auf eine Chifre-Anzeige reagiert. Pensionierter Erdkundelehrer aus Leidenschaft, sucht Frau mit Mut, Frohsinn und Dickkopf. Der Pädagoge hieß Norbert und mehr weiß niemand über ihn, weil sie ihn nie traf. Meine Oma setzte sich damals in den Bus, weil Norbert ein Ort weiterlebte. An einer der Haltestellen setzte sich ein Mann neben sie, überzeugende Optik und ein Buch unter seinem Arm geklemmt: „Die Buddenbrooks von Thomas Mann. Wälzer entspannte 850 Seiten. Ich heiße Carl Klingspohn und meine Oma sagte so: „Ich Sie nicht nach Ihrem Namen gefragt, oder? Aber ich bin Hannelore. Und Ihr Nachname, verehrte Hanne Lore?
00:06:36: Maxi Den habe ich zweimal gewechselt. Da geht Sie nichts an. Carl hatte sofort einen Narren an meiner Oma gefressen. Irgendwie gelang sie dann doch noch in eine Unterhaltung und jetzt kommt es: Meine Oma verpasste ihre Station, an der sie hätte aussteigen müssen, den Erdkundelehrer Norbert zu treffen und stieg stattdessen später mit Carl aus. Sie setzten sich in einen Kaffee, orderten Spaghetti-Eis und Krokantbecher. Carl lasse sie aus dem Buddenbrooks vor. Das alles geschah an einem Mittwoch und was soll ich euch sagen? Sie heirateten und die nächsten fünf Jahre taten sie jeden Mittwoch genau das: Mit dem Bus Richtung Kaffee fahren und dann immer Eisbecher und Thomas Mann. Wir waren quasi einmal die Woche ein Liebespaar. „Ihr wart ein Ehepaar, sage ich dann immer zu ihr. „ich bleibe lieber bei der Liebe, Maxi. Diese wöchentliche Busfahrt war ein ganz klares Element dieser Ehe. „ÖPN-verliebt, verlobt, verheiratet. Solange es hielt, war es schön, Maxi. Aber nur, weil es zu einer gewissen Zeit gut passt, heißt es nicht, dass es ohne Weiteres auch nach Jahren gilt. Meine Oma hat eine vernünftige Draufsicht auf die Liebe. Die Trennung von Karl verlief Jahre später friedlich. Weniger friedlich stellen wir uns oft vor, wie es wohl dem versetzten Pädagogen Norbert damals erging, an einer Haltestelle zu stehen und den Bus sehnsüchtig zu erwarten.
00:07:53: Maxi Und dann steigt sie nicht aus. In der modernen Übersetzung kann man sagen: Meine Oma hat das Match aufgelöst. Via Öffis.
00:08:05: Willst du eigentlich was essen nachher?
00:08:10: Maxi Unbedingt, Oma. Bin mit Hunger unterwegs. Ich checke meine Fotos noch mal. Ja, ich bin diese Person, die sich vor einer längeren Fahrt Screenshots von den Umstiegen macht. Ist natürlich Luxus-Logistik. Ach, wie gut das ist, oder? So easy, quer durch die Gegend fahren zu können? Was eine Lebensqualität in einer gut angebunden Stadt zu wohnen, wo zum Beispiel Busse einfach fahren. Ich sage nur Nachtbusse auf dem Land. Nachtbusse, die alle 34 Stunden bis 14 Tage mal sporadisch vorbeischauen, ob da echt wer sitzt, der nach Hause will. Haltestellen, an denen die Landjugend zum ersten Mal mit Apfelkorn in Berührung kommt. Und tobt natürlich in solchen Momenten dann meistens kein Netz. Zumindest hat man da mal Zeit, sich analoge Gedanken zu machen. Gegenüber von mir in der Bahn sitzt jetzt ein Typ, der in einem Buch liest. Auch ein seltener Anblick, oder? Ich beuge mich vor, weil ich immer wissen will, was andere lesen. Ich erkenne nur den „Spiegel-Bestseller-Aufkleber. Muss echt ein krasses Gefühl sein, zu wissen, dass so viele Leute dein Buch kaufen. Okay, ich mache heimlich ein Foto. Nur von dem Buch, ich schwöre. Ich ziehe das Bild auf meinem Telefon groß und jetzt kann ich es erkennen.
00:09:23: Maxi Der traurigste Himmel auf Erden. Von Malte zierden. Den kenne ich natürlich. Ich weiß auf jeden Fall, dass Malte aus Ostfriesland kommt. Das ist auf jeden Fall einer, der zu Nachtbussen Gefühle hat.
00:09:40: bis Malte Zierden Teil 1 Hallo Malte. Hallo. Schön, dass du heute hier bist, dass wir heute reden dürfen. Schön, Hamburg.
00:09:46: Malte Ja.
00:09:46: Maxi Unsere Heimat. Ich bin ein sehr aufgeregter Typ, persönlich. Ich glaube, du auch. Von dem, was ich von dir schon gesehen habe, wie sehr du mit deinem Ring spielst, zum Beispiel im Frühstücksfernsehen, habe ich gesehen. Ich bin ein großer Follower und verfolge viel von dem, was du machst. Heute sprechen wir über den ÖPNV. Für alle, die dich nicht so gut kennen wie ich, magst du dich vielleicht einmal vorstellen?
00:10:07: Malte Oh, okay. Wo fange ich an? Ich bin Malte. Ich mache zurzeit Content und Tierschutz, versuche das irgendwie miteinander zu vereinen. Und das ist aktuell mein Leben im Internet. Social-media-kram.
00:10:21: Maxi Und jetzt „Aussehen noch beschreiben? Wir sind ja im Podcast.
00:10:23: Malte Wie ich aussehe? Ich bin 1,92, habe straßenblonde Haare, die Ich habe eine Dauerwelle. Oh, sieht gut aus. Danke schön. Also ich sehe eigentlich, falls ihr wisst, wie Maxi auszieht, ähnlich, bloß mit anderen Haarfarbe.
00:10:41: Maxi Richtig. Und noch nicht Orange.
00:10:44: Malte Ja, ich habe alles gegeben.
00:10:45: Maxi Malte isst nämlich sehr viel jetzt Karotten gerade, zumindest.
00:10:48: Malte Karottensaft trinke ich, zwei Liter am Tag. Das ist ja durchfallfördernd. Und ich habe gelesen, dass man davon Orange werden kann, wenn man halt viel Karotin einnimmt. Dazu nehme ich noch Carotin Tabletten, aber offensichtlich – man kann es jetzt ja gerade im Podcast nicht sehen – funktioniert das leider nicht bei mir.
00:11:04: Maxi Und warum möchtest du Orange werden? Ist dir das peinlich, dass du allgemein sehr blass bist, weil du aus Ostfriesland kommst?
00:11:10: Malte Ja, das nehme ich als Antwort.
00:11:13: Maxi Okay, sehr gut. Da sind wir ja schon bei Ostfriesland, da bist du aufgewachsen. Wie lange hast du da gelebt?
00:11:18: Malte Ui, ich denke, so bis zum 21. Lebensjahr. Ich bin in Leer, Ostfriesland, aufgewachsen, noch ein Nebendorff, das nennt sich Westoverledingen. Da waren so 3000 Leute und Ja, ich würde mal sagen, da ging nichts und wieder nichts. Und das war so meine kleine Heimat. Man muss sich das so vorstellen mit viel Deich, viel Kühe, Schafe, viel Landwirtschaft. Das war meine Kindheit.
00:11:41: Maxi Ist man dann von Station zu Station geritten oder gab es da auch nach Fahrzeugverkehr.
00:11:45: Malte Ja, wir hatten schon Fahrräder auch, aber ich bin jeden Morgen mit dem Bus zur Schule. Ich bin mit der Bahn immer in die nächste Stadt gefahren. Papenburg und Leer bin ich immer gependelt. Ja, das war so das Thema.
00:11:58: Maxi Kannst du dich an deine letzte ÖPNV-Fahrt erinnern?
00:12:00: Malte Ich glaube, gestern Abend müsste das gewesen sein. Ich glaube, von Hamburg Hauptbahnhof zur Sternschanze war meine letzte IP-und V-Fahrt. Wie war das? Ja, der Stadtabblick. Das Ding ist, da kommen wir vielleicht auch später noch mal zu. Ich habe ja so eine große Zahnlücke. Das war so eine Operation. Ich habe damals in Fechter studiert. Das liegt zwischen Oldenburg und Osnabrück. Und von da aus fahre ich dann immer mit der Bahn, weil ich dort immer noch behandelt werde beim Kieferorthopäden. Ich bin einmal im Monat dort, fahre da drei Stunden mit der Bahn hin.
00:12:31: Maxi Wie ist das so, im ÖPNV zu sitzen?
00:12:34: Malte Ich habe mich daran gewöhnt. Das meine ich gar nicht im negativen Sinne, weil ich bin ja früher immer ganz viel Bahn gefahren und ich habe ja auch soziale Ängste und deswegen ist es manchmal für mich schwer, aber das ist so … Mit gewöhnt meine ich, du sitzt halt in der Bahn und jeder fühlt sich, weil es dieser öffentliche Ort ist und zugänglich ist für fast alle, es ist halt wie so ein Wohnzimmer. Irgendwie, man begegnet immer fremde Menschen, man grüßt sich nicht, spricht nicht miteinander. Und das ist für Menschen mit sozialen Ängsten schwierig, aber es funktioniert gut.
00:13:05: Maxi Hast du diese sozialen Ängste auch als Kind schon gehabt?
00:13:09: Malte Ja, ein bisschen. Ich glaube, die haben sich so … Ich muss immer weiter auswählen. Ich bin gerade in psychotherapeutischer Behandlung, aber ich würde sagen, das begann alles schon in der Kindheit so ein bisschen und ist in der Jugend und dann zur Studienzeit ein bisschen größer geworden. Und jetzt gerade im öffentlichen Rahmen … Also ich mache ja viel Instagram und so und kann zu Hause diese ganzen Videos aufnehmen, Ich bin da mit meiner Freundin und meinen Hunden und das ist alles vollkommen okay, aber ich poste das halt ins Internet, mache das Handy aus, lege das weg und dann bin ich wieder im privaten Rahmen. Aber wenn ich rausgehe, ja, erkennen mich Menschen halt, das Heufeh. Und manchmal fällt mir das schwer, damit umzugehen, sage ich mal so. Genau. Und deswegen sind öffentliche Verkehrsmittel für mich persönlich manchmal schwierig, weil es kommt total oft so wertschätzende Situationen, dass Menschen sagen: „Hey, du bist doch mal alt. Das, was du machst, ist voll cool. Ich liebe das total. Können wir ein Foto machen? Und ich habe oft das Problem: Was denken die Leute von außen, die mich nicht kennen? Er macht jetzt auf teuer. Wer ist er denn?
00:14:06: Malte Weißt du? So ein auf den. Und deswegen fällt es mir manchmal schwer. Aber das ist eine Art der Therapie, quasi. Und deswegen nutze ich die Bahn.
00:14:14: Maxi Konfrontation. Ja, Konfrontation. Kommen wir dazu, als du noch nicht berühmt warst, als Kind in Leer aufgewachsen. Wenn du zur Schule gefahren bist, mit dem Bus?
00:14:25: Malte Sowohl als auch. Manchmal habe ich Mama angeschnallt, dass sie mich fährt, aber wenn, dann mit dem Bus, ja.
00:14:31: Maxi Wolltest du gefahren werden, weil du da auch schon keinen Bock hattest auf Leute im Bus?
00:14:33: Malte Ja, das auch ein bisschen. Und weil er halt auch ein bisschen gemütlicher, nicht an der Bushalte warten, nicht in den Bus reindrücken. Aber ich fand es als Kind eben total cool.
00:14:44: Maxi Gab es einen Schulbus?
00:14:45: Malte Ja, okay. Du bist immer durchs Dorf getingelt, von Straße zu Straße.
00:14:49: Maxi Aber dann war man dann wenigstens auch pünktlich da, weil ich zum Beispiel hatte einen Bus, das war einfach ein Stadtbus und der war dann halt 20 Minuten vor Schulbeginn da.
00:14:57: Malte Du bist in der Stadt zur Schule gegangen und bist so ein Städter jung dann. Wie war das dann?
00:15:01: Maxi Na ja, es war anstrengend. Zum einen, weil man viel zu früh in der Schule schon war. Ehrlich? Oder halt zu spät, weil der nächste kam erst 40 … Also ich bin im Randgebiet von Hamburg aufgewachsen, habe aber in der Stadt zur Schule gegangen und entweder war ich 20 Minuten zu spät, weil der nur alle 40 Minuten vor, oder 20 Minuten zu früh. Wenn du dann älter geworden bist und dann ja auch irgendwann mal vielleicht sogar in die Großstadt wolltest, wann war das erste Mal, dass du alleine ein Dorf weitergefahren bist, nicht zur Schule oder frei zeitmäßig in die Großstadt abgehauen bist?
00:15:32: Malte Also das erste Mal, als ich wirklich in ein Dorf weitergefahren bin, ist, als ich als Kind im Bus eingeschlafen bin und dann irgendwann bei der Station rausgekommen bin, wo der Bus abgestellt wird und der Busfahrer mich starken gefunden hat und ich weinend meine Mama anrufen musste. Das war leicht katastrophal über die Zeit.
00:15:47: Maxi Wie hast du die angerufen?
00:15:48: Malte Ich glaube, ich habe … Also das Ding ist, ich glaube, ich war als Kind schon ein bisschen … Ich bin ein ADHS-Kind.
00:15:54: Maxi Aber hattest du ein Handy? Nein.
00:15:57: Malte Nein, deshalb. Ich bin 1988 geboren. Da war alles noch schwarz-weiß. Ja. Deshalb war das relativ schwierig. Ich glaube, ich habe denen halt gesagt, wo ich wohne. Dann habe ich geweint und dann haben die, glaube ich, die Polizei angerufen. Ich weiß das gar nicht mehr genauso, aber es war sehr unangenehm und sehr toll. Und dann wurde ich irgendwann abgeholt von meinen Eltern.
00:16:15: Maxi Deutlich aufwendiger als jetzt.
00:16:16: Malte Ich bin dann aber nach Papenburg gefahren. Das ist nämlich die erste große Stadt. Das war meine erste große Reise alleine quasi in die Welt hinaus. Schlafend.
00:16:23: Maxi Ja, sehr schön.
00:16:24: Malte Genau, aber so richtig offiziell. Ich glaube, ich hatte mal so eine Yu-Gi-Oh-Kartenspielzeit und da gab es so Booster-Packs und dafür bin ich nach Leer gefahren, mit dem Bus. Da musste man zweimal umsteigen und so. Und dann ist man da angekommen und dann bin ich da zum großen Discounter gegangen und habe mir so ein für mein Erpartes Geld in den „UGO, wo ist der Packer?
00:16:47: Maxi Hatte sie doch diesen Armreifen mit dem, du holen das auf?
00:16:49: Malte Leider nicht, der war zu teuer, aber der war ja so geil, Alter. Genau, weil ich war voll der Nerd da drin. Ich hatte dann mir so einen Kartendeck zusammengestellt und hatte die Hoffnung, dass ich diese berühmten, großen, teuren Karten ziehe.
00:17:00: Maxi Und? Nichts.
00:17:02: Malte Nein, ich habe mal bei so einem Contest nicht gemacht. Da hat man mit so einem UGO-Deck gegen die anderen gekämpft. Und am Ende hat jeder ein so ein Paket noch geschenkt bekommen, als Teilnahme. Du bezahlst einmal 10 Euro und dann kriegst du am Ende, der Gewinner kriegt zehn, der zweite kriegt fünf und so weiter und so fort. Und dann kriegt jeder noch mal eins. Und da war eine – ich weiß es noch ganz genau – da war eine Karte drin, die hieß „der mechanische Jäger. Und der mechanische Jäger war total selten, die konnte nichts, aber die sah und die war damals irgendwie 550 Euro oder so. Oh, wow. Genau. Und ich war der Vorletzte, der gezogen hatte und konnte auswählen, wie bei Matrix, zwischen Blau und Grün. Und ich habe dann die eine genommen und danach … Ich weiß nicht, ob das er blond war, klein war, mit Brille und wahrscheinlich irgendwie so acht. Und er hat halt diesen mechanischen Jäger dann gezogen und ich hätte ihn ziehen können. Und ich war richtig eifersüchtig. Er hat ihn.
00:17:52: Maxi Und da warst du auch erst acht?
00:17:53: Malte Nein, da war ich wahrscheinlich schon 15.
00:17:55: Maxi 16.
00:17:56: Malte Da war ich wahrscheinlich schon … Ja, das war vorletztes Ja? Nein, keine Ahnung. Das waren auf jeden Fall die ersten Reisen, wo ich dann losgezogen bin, in Leer aus Friesland, ein Yu-Gi-Oh-Booster-Pack zu kaufen. War schön. Kann ich empfehlen.
00:18:09: Maxi Und warum bist du dann in die Großstadt gekommen?
00:18:12: Malte Boah. Hamburg hat es mir immer schon angetan. Wenn man aus Leer Ostfriesland kommt, dann weiß man, dass sehr viele Menschen aus Ostfriesland auch in Hamburg leben, die wie die fliegen. Also die trauen sich alle nicht weiter raus, weil Hamburg ist irgendwie so für mich die schönste Stadt der Welt, weil sie diese unfassbar schöne Mittelgröße hat. Weißt du? Sie ist nicht zu groß, nicht zu klein. Man kommt irgendwo irgendwo hin und man hat immer einen Überblick. Man hat so dieses dörfliche Feeling in der Stadt. Und das hat es mir damals schon angetan. Und dann haben sich auch lange Geschichte, einige weirde Zufälle ergeben und dann bin ich in Hamburg gelandet.
00:18:46: Maxi Wenn du jetzt zum Beispiel den Vergleichst, den Naheverkehr, da wo du aufgewachsen bist, der war jetzt wahrscheinlich nicht wahnsinnig groß ausgebaut, oder?
00:18:53: Malte Es gab einen Bus, Regio dann irgendwo im nächsten Dorf. Nein, da musste ich dann schon wirklich mit dem Bus hinfahren, eine Stunde oder so. Ich habe zwischen zwei in Anführungszeichen 40. 000 Städten gelebt. Und da kam es halt nur weg, wenn Mama dich dahin gedraftet hat oder du im Bus gefahren bist.
00:19:11: Maxi Und in der Großstadt hast du ja ein sehr großes Angebot.
00:19:13: Malte Ja, ist geil. Ist anders.
00:19:15: Maxi Ja.
00:19:16: Malte Hauptbahnhof, Katastrophe, viel zu vielen Menschen. Ich bin halt so ein Mensch, vielleicht kommt es auch vom Dorf, dass ich immer dieselben Strecken fahre. Ich kenne halt nur diese und verlasse dann diesen kleinen Kosmos hier auch nicht. Die kann ich ziemlich gut und da weiß ich auch, wo die geilen Zeiten sind, die zu fahren. Aber ja, es ist maßlos überfüllt. Viele Menschen, die Bock drauf haben.
00:19:36: Maxi Trotzdem ja ein großer Beitrag zur Lebensqualität, flexibel zu sein, mobil zu sein in der Stadt, schnell von A nach B zu kommen. Was würdest du denn verändern wollen? In Leer und hier in Hamburg?
00:19:47: Malte Sowohl als auch. Ja, in Leer auf jeden Fall. Oh ja, das ist ein individueller Wunsch. In Leer gibt es einen Ort, der heißt „Ihr Hofe. Und früher war das ja immer so, dass gefühlt jedes Dorf eine eigene Bahn hatte und so. Da hat die gehalten. Das wäre richtig schön, wenn das wieder funktionieren würde.
00:20:03: Maxi Die hält dann nicht mehr?
00:20:04: Malte Nein, also irgendwann kam ja die Zeit, dass dann diese kleinen Zwischenbahnhöfe alle abgeklemmt wurden und das passiert da halt nicht mehr. Das heißt, dieser Ort ist halt von der Bahn getrennt. Und dann fahren da halt nur Busse und die fahren dann halt immer in ihren Takten. Und vor allen Dingen sind die Zeiten halt … Man muss sich halt diesen Busrhythmus anpassen. Und das würde ich mir halt irgendwie wünschen, dass das so allgemein einfacher ist, dann in die nächste Stadt zu kommen. Einfach angebundener. Das ist jetzt voll vage ausgedrückt, aber das wäre so der Wish in Ostfriesland. Oder Ostfriesland zu einer Großstadt machen, das kann man auch machen. Oder Ostfriesland als Teil von Hamburg anerkennen und mit einer direkten Bahn verbinden, mit dem ICE. Dann kann ich meine Eltern auch öfter besuchen und da einfach her hinfahren. Das ist auch voll komplex, da hinzukommen. Ja. Glaubst du nicht?
00:20:51: Maxi Wie lange dauert das?
00:20:52: Malte Insgesamt, ohne dass ich aus der Haustür rausgekommen bin, sondern nur in der Bahn sitze, vier Stunden. Das ist nämlich das Ding. Pass auf, ich fahr nach Bremen, von Hamburg, mit dem IC. Dann muss ich in die Region umsteigen und fahr nach Lea. Da steige ich aus. Und dann müssen meine Eltern mich abholen und 30 Minuten in die Stadt fahren. Sonst komme ich da nicht vernünftig hin, weil manchmal kommst du 22: 15 Uhr an, kein Bus fährt mehr. Das ist das, was ich meine, dass man irgendwie so ein System dort hat, auch zu ungünstigen Zeiten von einer HP zu kommen. Ja. An Feiertagen, immer. Gib ihm.
00:21:24: Maxi Ja, das wäre schön.
00:21:25: Malte Das wäre doch schön. Deshalb aus Riesland und Hamburg miteinander ein Ding raus machen und in Hamburg, ja, mehr Leute fahren Bahn. Also mehr Platz, größer machen. Also das Ding ist, du kennst es ja, jetzt gerade bei dem Wetter heute sind gefühlt 59 Grad im Schatten. Man muss sich da reindrücken und findet teilweise keine Plätze. Und das würde ich mir wünschen, dass das ein bisschen vergrößert wird.
00:21:52: Maxi Ich gucke raus aus dem Fenster dieser S-Bahn. Himmel, Bäume und Straßen vermischen sich zu einem Landschaftsbrei und ich schließe die Augen mittagstief. Nach dem Gespräch mit Malte denke ich über Unabhängigkeit nach. Vielleicht ist sie auch eine Art Belohnung für die überstandene Kindheit und Pubertät, weil das Erwachsensein natürlich toll, aber auch ein Struggle ist. Da ist die Unabhängigkeit ein angemessener Ausgleich, unabhängig zu entscheiden, wohin die Reise gehen soll, an einem Samstagabend zum Beispiel. Doch das stimmt ja nicht für uns alle. Das stimmt vor allem nicht für den ländlichen Raum. Rechts Kühe, links Schweine, und in der Mitte verläuft aber keine Buslinie. Wie soll man dort was erleben? Und wie kommt es zu all diesen verlassenen Bahnhöfen? Warum ist da der Zug abgefahren? Ich tasse meine Hose ab und überprüfe dadurch meine Taschen auf Telefon und Portemonnaie. Tür geht auf. Ich schaue mich Menschen leer. An dem Stromkasten ein abgekratztes, knallpinkes Plakat von einer Fischzucht Fahrradfete. Hier nachts auf die Bahn zu warten, kickt dann aber auch anders. Mir tippt jemand auf die Schulter: „Hö? Hier ist es so ruhig, dass ich unermalschreckhaft reagiere. Ich drehe mich Eine Frau blondes, leicht gewähltes Haar. Herzlicher Blick. Sie grinst mich an und ich frage: Bist du Melanie Herget oder ist dir Dr. Herget lieber?
00:21:50: Dr.-Ing. Melanie Herget (Kassel Mobility Lab) Teil 1
00:23:21: Melanie Ich bin Melanie Herget, bin wissenschaftliche Mitarbeiterin und Post-Doc an der Universität Kassel im Fachgebiet Verkehrsplanung Warnungen und Verkehrssysteme.
00:23:31: Maxi Gut, da kommen wir schon zum Thema: Wie ist das so? Stadt, Land? Würdest du sagen, in den Städten funktioniert alles fantastisch und auf dem Land gar nicht, wenn es öffentlichen Verkehr oder allgemein mobilität geht? Oder kann man das differenzierter betrachten?
00:23:45: Melanie Auf jeden Fall differenzierter, denn während wir in den Großstädten eben die Schwierigkeit haben mit Verkehrsüberlastungen zu Stoßzeiten und immer wieder die Frage, wie öffentlicher Raum gerecht aufgeteilt werden kann zwischen den Verkehrsmitteln haben wir in ländlichen Räumen eher die Herausforderung durch ein zu schlechtes oder ganz fehlendes öffentliches Verkehrsangebot und fehlende oder sehr gefährliche Radverkehrssituation. Also das Deswegen Herausforderungen gibt es tatsächlich überall, aber andere.
00:24:19: Maxi Wenn wir uns jetzt Deutschland angucken, gibt es einen Standpunkt oder einen Ort, wo es besonders schlecht, die es besonders schlecht steht, wenn es öffentlichen Verkehr oder Anbindung oder allgemeine Mobilität geht?
00:24:30: Melanie Ja, wir haben große Heterogenität in Deutschland. Das zeigen immer wieder so verschiedene Datenaufbereitungen. Und zwar kann man feststellen, also sowohl im Nordosten von Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, als auch im Südosten, nämlich Bayern, ist die Ausstattung mit Haltestellen, Dichte, aber auch wirklich ÖPNV-Verbindungsangebot schlecht im deutschlandweiten Vergleich.
00:24:54: Maxi Und weißt du, woran das liegt? Ja, verschiedene Gründe spielen damit rein.
00:25:00: Melanie Also zum einen muss man feststellen, dass in den letzten Jahrzehnten, also ein längerfristiger Prozess, das Schienenverkehrsnetz ganz deutlich zurückgebaut wurde. Und der Schienenverkehr ist ja so wie eine Hauptschlagader eigentlich im Körper für die langen und schnellen Raumüberwindungen ganz, ganz entscheidend. Und man weiß auch, man spricht von so einem Schienenbonus. Die meisten Menschen fahren lieber mit dem Schienenverkehr als mit einem Bus. Und insofern ist das schon mal ein großes Manko, dass da andere Prioritäten gesetzt wurden. Interessant ist, wenn man das zum Beispiel vergleicht mit der Schweiz. Die haben traditionell eben sehr stark auf Schienenverkehr gesetzt und auf dieser Basis kann dort eine ganz andere angebutsdichte bis heute aufrechterhalten werden. Und genau, ausgehend von den Schienenverkehrsnetzen, kann man dann eben sehr gut Zubringerverkehre mit Linienbus, aber auch solchen On-Demand-Rufbussen und Ähnlichem überhaupt sicherstellen. Wenn das Schienennetz fehlt, ist schon mal eine wichtige Basis weg. Was man machen kann, ist als Ersatz, das nennt sich Landesbedeutsame Busverbindungen. Auch die können dafür sorgen, wenn ein Bundesland dafür extra eigene finanzielle Unterstützung bereitstellt, dass man dann sicherstellt, dass gerade zwischen allen Mittelzentren wirklich getaktet jede Stunde schnelle Busse fahren. Und diese schnellen Busse, die halten jetzt nicht mehr in jeder Milchkanne, sondern Die sind in der Reisezeit halbwegs vergleichbar dann auch mit dem PKW.
00:26:34: Maxi Gerade jung oder auch irgendwann alt sind ja nicht so flexibel. Vielleicht erstens haben wir kein Auto, haben noch keinen Führerschein oder haben keinen Führerschein mehr. Wie geht es diesem Menschen? Er vorstellt das auch, was das mit dem macht. Ich meine, das ist ja eine große Lebensqualität, die da flöten geht, wenn man nicht mobil sein kann.
00:26:50: Melanie Auf jeden Fall. Das sind genau die Gruppen, die man besonders in den Blick nehmen muss und wo es durchaus auch interessante Ansätze gibt, dann so Zielgruppen gerechte Lösungen zu finden. Dann gibt es zum Beispiel so einen Jugendfreizeitbus oder Nachtbusverkehre am Wochenende oder für die Seniorinnen und Senioren speziell so Bürgerbusse, wo ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer, die dann zu den wichtigsten Zielen bringen, wo halt dann auch wirklich Fachärzte sind und entsprechende Treffpunkte, kulturelle Veranstaltungen.
00:27:23: Maxi Welche Ideen gibt es denn für Dörfer, für eine bessere Anbindung? Oder was ist schon in der Mache? Oder stecken wir gerade tatsächlich in der Krise? Beides.
00:27:31: Melanie Es gibt engagierte, gute Beispiele in Deutschland, aber strukturell stehen wir tatsächlich vor einer wichtigen Weggabelung, wie es mit der ÖPNV-Finanzierung in Zukunft weitergeht. Also die Finanzierung des Deutschland-Tickets ist ja auch gerade aktuell sehr in der Debatte. Ist da nur die Spitze des Eisberges, weil wenn man jetzt auf ländliche Räume guckt: „Was nützt das Deutschland-Ticket, wenn das Angebot einfach nicht alltagstauglich ist? Dann brauche ich auch kein Deutschland-Ticket. Umgekehrt Was nützt mir ein gutes Angebot, wenn das Ticketsystem unüberschaubar ist? Weil die realen Verkehrsverflechtungen, die machen nie an Landkreisgrenzen halt. Sie sind eigentlich viel über regionaler und da will ich nicht dauernd ein neues Ticket mir lösen müssen. Also insofern Es hatten wichtige Bedeutung, das Deutschland-Ticket. Und zum Beispiel hatten wir jetzt eine Untersuchung im Nordhessischen Verkehrsverbund, dass in ländlichen Räumen, die dort relativ gute ÖPNV-Anwendungen haben, also der NVV fährt da die Strategie jede Stunde, jedes Dorf, dass dort dann tatsächlich durch das Deutschland-Ticket auch an die 10% Fahrgaszuwachs verzeichnet werden konnte. Aber es ist eben die Voraussetzung, dass das Angebot stimmt. Ja.
00:28:44: Maxi Nachdem hier gerade zwei Bahnen ausgefallen sind, kommt endlich eine an. Natürlich ist sie dementsprechend voll. Die Türen gehen auf und ich erwische mich so oft dabei, wie ich daran denke: „Lass doch die Leute erst mal aussteigen. Anyway, ich steige ein und es gibt jetzt keinen Anlass, nach einer Halteschlaufe zu greifen. Es ist so voll, dass einen die anderen Menschen am Umkippen hindern. So wie bei einem Taylor Swift Konzert in der ersten Reihe. Aber an „Shake it off ist hier nicht zu denken. Apropos „Swifties. Die haben es auf dem Land auch nicht, gleich zum Konzert zu kommen. Immer dieser immerwährende innere Konflikt in Bezug auf Stadtleben versus Landleben, oder? Aber „We can't have it all. Umso spannender, wie Malte darauf blickt, der ja beide Seiten kennt.
00:28:43: Malte Zierden Teil 2 Versuchen wir mal herauszufinden, was für ein Typ Öffy-Fahrer du bist. Ist du gerne in der Bahn?
00:29:35: Malte Undercover. Kennst du die Döneresser in der Bahn? Ja. Die, keine Ahnung, Zwiebel, Brot.
00:29:42: Maxi Mcackes, Burger King.
00:29:44: Malte Und dann bei den Temperaturen.
00:29:45: Maxi Ein schön gepelltes Ei.
00:29:47: Malte Ich finde, Bahnen haben halt so ein Phänomen und manche fühlen sich halt wirklich wie zu Hause. Das finde ich immer sehr spannend, muss ich sagen. Dann wird der Döner ausgepackt in der Bahn, die überquillt und dann riecht es echt ziemlich hart da drin. Aber ich esse nicht so gerne in der Bahn. Allgemein auch wegen dieser Zahnlücke und da fällt immer so viel raus und unangenehm, weißt du? Deswegen bin ich immer so ein Hand vor dem Mund kauer. Verstehe ich. Ja. Bist du gerne in der Bahn?
00:30:14: Maxi Nein, gar nicht. Aber eher, weil ich das Gefühl habe, dass lauter Erosionen auf meinem Essen landen. Gott. Und dann sehe ich, wie das da drauf liegt und ich das dann esse. Deshalb mag ich das nicht. So offen ist Essen in so geschlossenen Räumen, die nicht mein zuhause sind.
00:30:27: Malte Ja, aber du bist so ein Stück, also fünf Sekunden-Regel?
00:30:31: Maxi Nein, auf keinen Fall in Öffys. Safe? Ja, bei mir zu Hause eine Sekunden-Regel auf dem Boden. Ehrlich?
00:30:37: Malte Also ich würde in der Bahn doch schon … Ich habe sogar mal so eine Nuss zwischen den Süßkanten weggekaut und weggesnackt.
00:30:44: Maxi Die von dir war die Nuss.
00:30:46: Malte Ja, das war jetzt keine irgendeine.
00:30:48: Maxi Irgendeine, die du gefunden hast. Nein, nein.
00:30:49: Malte Ich habe meinen Ring verloren. Mach nichts. Das war irgendeine, die ich mitgebracht habe und die.
00:30:55: Maxi Deine. Also schon deine.
00:30:56: Malte Ja, entschuldige. Ich muss …
00:30:58: Maxi Deinen Ring jetzt.
00:30:59: Malte Vielen Dank. Ich meinen Ring verloren. So, und ich habe da gar kein Problem mit. Da bist du dann … Nein, ist doch nicht so schlimm.
00:31:05: Maxi Du bist kein Germaphob. Du bist einfach … Nein, das hast du nicht.
00:31:08: Maxi Nein, da habe ich kein Problem mit. Das ist gut.
00:31:10: Maxi Eine Sorge weniger.
00:31:11: Malte Würdest du was von einem Glas trinken? Nein. Wenn ich dir 15 Euro gebe?
00:31:15: Maxi Nein, auch nicht. Ja, doch. Aber von der anderen Seite …
00:31:19: Malte Bist du da so piki?
00:31:20: Maxi Ja, ganz schlimm. Ehrlich? Ja, aber ich trainiere das auch, weil mich das auch selber nervt. Hamburg, Fußball. Bist du schon mal mit einer Fußballmannschaft in der S-Bahn gerandet?
00:31:30: Malte Laut. Es gibt ja so zwei Phänomene. Das sind dann einmal die Junggesellenabschiede, die ordentlich steigen, und die Fußballleute, die vom Fußballspiel kommen. Da sind wir wieder beim Wohnzimmer. Also manche Leute fühlen sich ein wenig zu wohl dann. Und da finde ich, Geld hat doch eigentlich so aufeinander achtnehmen, dass, keine Ahnung, da sind dann ja auch manchmal Kinder oder so. Da sollte man jetzt nicht irgendwie grölen, mit einer Bierfahne irgendwelche Hymnen schreien.
00:31:54: Maxi Was würdest du denn machen, mehr Menschen zu animieren, mit den Öffis auch hier in der Großstadt zu fahren, wo es ja schon eigentlich ein großes Angebot gibt, wenn du jetzt Stadtplaner bist?
00:32:03: Malte Boah, das ist eine richtig gute Frage. Also ich würde vorschlagen: Ich glaube, für viele Menschen ist das unübersichtlich. Es gibt dann halt diese App und diesen Fahrplan und irgendwie ist das nicht vernünftig live miteinander geschaltet. Und ich glaube, dass Menschen oft sehr gemütlich sind. Es gab ja früher diese Möglichkeit, sich diese Tickets auszudrucken. Das ist jetzt irgendwie nicht mehr zeitgemäß, finde ich auch richtig so. Aber irgendwie hatte man das dann in der Hand und man wusste, wo das ist. Und dann wusste man, ich muss jetzt zu Gleis 13, zu dieser und dieser Uhrzeit. Das war so unkomplex und so einfach. Und ich habe das Gefühl, dass viele Menschen, die viel Auto fahren und keinen Bock auf diese BVP-Geschichten haben, da nicht reinkommen in das Game, weil man teilweise dann in den Bus umsteigen muss, aber dafür diese App wieder runterladen muss, weißt du? Und vielleicht so ein mehr vernetzbares System, was ganz einfach funktioniert. Das würde ich mir wünschen.
00:32:59: Maxi Ich habe jetzt sowieso das Gefühl, dass wir, auch unsere Generation oder allgemein Menschen, immer mehr überfordert sind, weil sie reizüberflutet sind. Und deshalb wollen wir uns mehr nach Struktur sehen und dass gerade so öffentliche Verkehrsmittel uns dann deutlich helfen würden, wenn alle eine einheitliche Beschriftung haben, wenn es einheitliche Zeichen gibt, wenn es einfach groß ist, dass man genau weiß: „Da will ich hin, hier will ich hin. Oder es vielleicht irgendwann sogar KI-Sprechstellen gibt, wo ich frage: „Ich will dahin, was muss ich machen?
00:33:25: Malte Ja, so eine Art Standardisierung wäre halt einfach schön, weil man das Gefühl bekommt, dass der Bahnhof vom Bahnhof, ob das ein kleiner oder großer Zwischenbahnhof ist, wieder ganz anders strukturiert ist als der andere. Teilweise musst du dann zum anderen Gleis und unter die Unterbrückung durch beim Nachbarn über das Dach und dann bist du eben immer im Gleis.
00:33:42: Maxi So ist das in Leer?
00:33:44: Malte So ist es halt in der Lehr gewesen, weil ich persönlich bin so reizüberflutet, ich komme da gar nicht drauf klar. Ich check das manchmal nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich aus Leer komme und weil der das nie gelernt hat … Ich meine, du scheinst auf jeden Fall sehr ausgebildet zu sein, da drin, weil du sehr lässig damit reagierst. Du kommst ja auch aus Hamburg. Du bist ja hier groß geworden und du bist ja auch immer dann zur Schule. Großstadtkind. Großstadtkind. Ihr habt das alles schon erlebt über wir, wir Dorfkinder. Und es gibt echt einige von uns. Wir sind sehr schnell überfordert.
00:34:11: Maxi Großteil der Bevölkerung. So.
00:34:13: Malte Und das wünsche ich mir, dass man das für die etwas Versteckterin noch leichter lesbar macht.
00:34:19: Maxi Das finde ich schön. Irgendwie hatte ich das vorher schon im Gefühl, dass Malta und ich gut miteinander weiben würden. Und irgendwie merke ich gerade, wie hilfreich es ist, mit jemandem zu sprechen, der Land und Stadt gleichermaßen erlebt hat, wenn es die Anwendung geht. Das ist bestimmt auch etwas, was Melanies Job herausfordernd macht: Die Probleme von Menschen in Provinzen und denen Großstädten gleichermaßen im Blick zu haben.
00:34:22: Dr.-Ing. Melanie Herget (Kassel Mobility Lab) Teil 2 Man könnte ja wahrscheinlich auch die Landflucht minimieren, wenn Leute einfach auch einfacher wieder zurückkommen würden, wenn sie zum Beispiel in der Großstadt arbeiten und dann aber nur in die Regio reinspringen und in 40 Minuten wieder zu Hause sind und nicht mit dem Auto fahren müssen oder sich ein Auto anschaffen müssen oder so.
00:34:59: Melanie Auf jeden Fall. Das ist Weil oft ist der Rückweg die Schwierigkeit. Das ist auch eine Erkenntnis aus der Verkehrsforschung: Wenn ein Teil nicht gesichert ist, dann wird das Hauptverkehrsmittel wieder PKW, weil damit ist auch der Rückweg gesichert. Und das Problem haben wir auch an den Wochenenden, wenn es keinen Nachtverkehr gibt, wenn ich ins Kino will, in die Disco irgendwo hin will, Freunde treffen. Wenn nicht klar ist, wie ich zurückkomme, bleibt wieder nur der PKW.
00:35:23: Maxi Ja, oder der Bus fährt in den nächsten Ort, wo der Zug kommt, aber der Zug fährt immer zwei Minuten vorher ab, bevor der Bus bis der Zug gekommen ist.
00:35:30: Melanie Ja, das ist ganz schlecht.
00:35:31: Maxi Ja, und er wartet immer dann eine halbe Stunde oder 40 Minuten und ist aber schon mit dem Bus eine halbe Stunde gefahren.
00:35:37: Melanie Ja, also diese Anbindung Bus-Bahn ist enorm wichtig. Also da gibt es auch ein Planungsprinzip, das nennt sich Integrale Taktverkehre, wo genau abgestimmt wird, dass die Busse immer dann ankommen, wenn auch eine Bahn fährt und umgekehrt, so lange warten.
00:35:52: Maxi Das wird hoffentlich genügend Umzeigezeit.
00:35:54: Melanie Genau, so lange warten, bis dann wirklich der Zug gekommen ist und wieder abfährt. Also, dass sozusagen das höherwertige Verkehrsmittel gibt den Takt vor für die nachrangigen Verkehre. Und man versucht, bei diesem Planungsansatz auch gut merkbare Takte hinzubekommen, also möglichst in Halbstunden, Viertelstunden oder Ganzstundentakt, weil man weiß einfach, dass Menschen sich das besser merken können. Man kann es auch viel besser im Marketing kommunizieren, wenn man sagt, wie beim NVV, jede Stunde, jedes Dorf. Auf den Hauptachsen kommt ihr jede Stunde weg. Das gibt Sicherheit, wenn man das auch dann tatsächlich der leistet.
00:36:30: Maxi Richtig. Aber was wäre denn für dich denn Idealzustand von Mobilität auf dem Land und in der Stadt?
00:36:36: Melanie Ja, also im ländlichen Raum wäre der Idealzustand eben tatsächlich solche gut abgestimmten, gut bedienten öffentlichen Verkehre auf den Hauptachsen, möglichst umstiegsfrei. Das heißt, ich möchte umstiegsfrei gerne auch mit vorheriger Anmeldung im Sammelverkehr zum nächsten Bahnhof kommen. Das ist schon mal wichtig, also zum nächsten gut bedienten Bahnhof. Und Dass eben Bus-und Bahnverkehre aufeinander abgestimmt sind, aufeinander warten, dass es ein Tarifsystem gibt, wo ich nicht ständig mich mit dem System auseinandersetzen muss, welche Fahrpreisart jetzt gerade für mich gilt oder nicht. Das ist schon mal eine ganz wichtig Fahrtägliche Basis. Und daneben würde ich mir eben tatsächlich wünschen, ein systematisch geplantes Radwegenetz, dass da die wichtigsten Ziele für die Personen, die eben wirklich noch nicht mehr Auto fahren können, abgedeckt sind, auch durch ein Radverkehrsnetz beispielsweise. Ergänzt kann das eben durchaus gut werden, auch durch bürgerschaftliche Ansätze. Manche konkreten Anlässe, was weiß ich, Großes Schützenfest oder Tag der offenen Tür, kann man ja gut auch bündeln und dann mit so einzelnen Spezialbussen bedienen und dadurch auch den öffentlichen Verkehr wieder ins Bewusstsein holen, weil da haben wir heute eben leider auch so eine Diskrepanz, dass manchmal das Busangebot besser ist, als die Leute denken, einfach weil sie sich gar nicht damit auseinandersetzen.
00:38:02: Melanie Und da können manchmal solche Eventverkehre auch helfen, dass die Leute sehen: „Ach Mensch, ich will zum Schützenfest, ich möchte gern was trinken. „ach, der Bus, die sehen ja gar nicht mehr so aus wie früher. Ja, gar nicht so schlimm wie der Schulbus, den ich noch in Erinnerung habe. „ach ja, ach. Und wenn ich dann noch sehe: „Okay, mit dem Deutschland-Ticket ist das ja auch gar nicht kompliziert, dann kann man auch dadurch wieder so ein bisschen die Tür öffnen für einen Umstieg.
00:38:26: Maxi Vielen Dank.
00:38:28: Melanie Danke.
00:38:29: Maxi So, ich bin schon wieder und jetzt alle umgestiegen, stehe hier am S-Bahn-Gleis und merke, wie mich die Blicke der anderen suchen. Kennt ihr das? Wenn die Bahn zu spät oder gar nicht kommt, dann sind wir meistens sehr genervt, weil wir es ja gerade am eiligsten von allen haben und dann hoffen wir auf die anderen dieser Leidensgemeinschaft, die uns spiegeln, wie schlimm es gerade ist und dass das kein Mensch aushalten kann. Man schaut sich dann an, verdreht im Takt die Augen miteinander und fühlt sich gesehen, verstanden, nicht mehr so alleine ist. Das hat etwas von einem Theaterstück, was wir Fahrgäste dann aufführen. Arbeitstitel: Gleichgesinnte am Gleis 7. Oder so ähnlich. An super guten Tagen bin ich für so was nicht empfänglich. An super guten Tagen schaffe ich es, Luft zu holen, zu checken, dass ich ein privilegiertes Leben führe und dass diese Minuten der Verspätung vor allem eins sind. Egal. Ich denke dann auch, in Großstädten fahren die Bus und Bahn für gewöhnlich im Vier-oder Fünf-Minuten-Takt. Worüber reden wir hier eigentlich? Ausgehen von einem 24-Stunden-Takt? Zwei Stunden TikToks inhalieren? Hä? Klar. Bahnen zwei Minuten zu spät? How dare you, Deutschland? So, jetzt kommt die Bahn hier endlich.
00:39:43: Maxi Ich mache jetzt das, was ich an Flughäfen auch mache. Setze mich bewusst noch mal hin, warte bis alle ihr Boarding erledigt haben und steige als Letzter ein. Alles in Ruhe. Ich habe gar keine Sehnsucht nach Tempo, Maxi, sagt mir meine Oma oft. Daran muss ich gerade denken, wenn wir darüber reden, was Lebensqualität eigentlich bedeutet. Freiheit, Check. Unabhängigkeit, Check. Aber gehört nicht auch der Faktor Ruhe dazu? Ich würde sofort Ja rufen, aber die Ruhe muss man sich auch leisten können. Die Ruhe am Gleis zu stehen und zu atmen und sich zu sagen: „Ach, da komme ich eben ein paar Minuten zu spät. Eine Alleinerziehende, die zwischen Kindergarten, Schichtdienst und einem My Privatleben im Dreieck springt, hat diese Form der Ruhe aber gar nicht. Meine Oma ist auch eine Mama. Logisch. Sonst wäre ich nicht ihr Enkel. Allein durch ihre Erzählungen wird mir klar, dass man sich das nicht im Ansatz vorstellen kann, inwiefern sich das Leben als Eltern dann dreht. Erst recht, wenn du den Job eben alleine machen musst. Dann ist dein Tempo fremdbestimmt. Ich verstehe, was meine Oma mit ihrem Tempo meint. Sie ist immer Team, alles in Ruhe und sie Team Genießen. Für das Leben brauchst du kein Besteck, Maxi.
00:41:02: Maxi Nimm dir den großen Löffel. Ja, ihr lacht. Meine Oma ist genau diese Art von Oma, die solche filmreifen Weisheiten droppt und ich liebe es. Und sie hat ja recht. Das bekam ich vor allem in meiner Teenager-Zeit oft von ihr zu hören und ich sah mich dann wirklich vor so einer riesigen Schüssel sitzen, löffelweise Lebensqualität. Ich weiß, dass eine gute Anwendung für uns alle essentiell ist, aber am meisten denke ich gerade an Tinis auf dem Land, die auf Partys, ins Kino, in Clubs, auf Konzerte, zu großen Liebe fahren wollen und auch sollen. Die sind es doch, die man mit Bus und Bahn auch im übertragenen Sinne abholen muss, sie vor Frustration und daraus resultierenden Dummheiten zu bewahren. Und was ist mit den Menschen, die auf ein Auto angewiesen wären, sich aber keines leisten können? Oder ältere Menschen, die dann zunehmend vereinsamen durch ihre schlechte Anwendung? Je mehr ich darüber nachdenke, will ich in die Welt schreien. Mobilität ist der Schlüssel, Leute. Die Bahn hält. Zwei Jungs steigen ein, vielleicht 14 oder 15 Jahre alt. Es ist so funny, dass einer von den beiden ein Christina Aguilera-Shirt trägt. Aber das ist wohl mit dem Y2K-Style zu rechtfertigen und mit der 90s-Pop-Era, in der er dann wohl ist.
00:42:15: Maxi Sie teilen sich ein paar Airpods und ich finde das immer so sweet. Die Vorstellung, dass die jetzt zusammen Reels gucken, Songs oder Podcasts hören. Ich wünsche mir löffelweise Lebensqualität für die beiden. Und das wünsche ich euch natürlich ebenso. Boltake, dieser Podcast trägt natürlich dazu bei. Deshalb hört doch auch in die anderen Folgen rein, bewertet und folgt uns. Aktiviert die Glocke und versprochen. Wir kommen pünktlich und holen euch ab. Ticket to Anywhere ist ein Podcast der Zukunft Nahverkehr in Zusammenarbeit mit der dpa. Host bin ich, Maximilian Mund. Skriptautorin Inga Wessling. Autor und Producer: Claus Schwartau. Redaktion: Charlotte Witt und Alicia Vinzio. Executive-producer dpa: david Krause. Sound-Design: Sebastian Dressel. Musik: Henning Neidhardt. Ton: David Bader, Dirk Feistel und Saskia Hahn. Teamlead Social Media: Oliwia Nowakowska. Initiative Zukunft Nahverkehr: Chiara Giordano und Leila Mahmood.
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